Warum der stationäre Modehandel nicht sterben darf – ein Anson’s-Erfahrungsbericht

Ich bin ein Mann. Und ich kaufe auch so ein. Genug der Klischees, denn die sind sowieso nur die halbe Wahrheit. Es lässt sich aber wohl kaum bestreiten, dass viele Männer sich weniger um das Shopping-Erlebnis kümmern als Frauen. Dann also gleich nur noch online ver- und einkaufen? Bei meiner letzten Shopping-Tour habe ich meine Meinung hierzu etwas geändert…

Beruflich muss ich mich häufiger schick machen und kaufe deshalb relativ häufig Kleidung ein. Das mache ich tatsächlich gerne online, weil es schnell und unkompliziert geht. Zumindest scheinbar. Als ich kürzlich meinen Kleiderschrank aufgeräumt habe, viel mir auf: Ich habe viel Kram gekauft, den nicht ideal gefunden, nicht wirklich getragen – aber trotzdem nicht zurückgegeben habe. Jetzt freuen sich natürlich gerade ein paar Webshop-Betreiber diebisch. Und die Statistik belegt, dass Männer seltener online Gekauftes zurückschicken als Frauen. Für mich war das aber kürzlich ein Grund, mal wieder in den stationären Handel zu gehen.

Endlich mal eine entspannte Beratung – es geht doch…

Gestartet habe ich meine Route bei Anson’s, weil ich da immer zuerst vorbeikomme. Ich habe dort schon häufiger etwas gekauft, aber meist nur zügig und zielgerichtet. Da ich dieses Mal ein wirklich tadelloses Outfit brauchte, habe ich mich doch kurz an eine Verkäuferin gewandt. Das mache ich sonst echt so gut wie nie. Denn ich weiß ja, was ich brauche, was mir steht – und will auch nichts angedreht bekommen. Ich hasse es, wenn einen die Verkäufer fast verfolgen. Es gibt ein anderes Modehaus, da kriege ich wirklich Schnappatmung, wenn ich einen bestimmten Verkäufer sehe. Der ist einfach zu aggressiv bei der Beratung, selbst wenn man nur mal nach einer Größe aus dem Lager fragen will.

Aber zurück zu Anson’s. Ich war fast schockiert, als mir die junge Verkäuferin dringend von der Kombination Anzug und Hemd abraten wollte, die ich mir ausgesucht hatte. Ich wollte komplett schwarz mit farbiger Krawatte tragen. Die Verkäuferin sagte mir hingegen, dass die Schwarztöne einfach nicht zusammenpassen. Und hatte damit völlig recht. Sie hat mir dann eine andere Kombi rausgesucht und damit – wortwörtlich ins Schwarze getroffen. Die Sachen passten perfekt und waren sogar noch günstiger, obwohl es mir an dem Tag nicht um den Preis ging.

Auch bei der Auswahl der Details, von Socken bis Krawatte, habe ich mich weiter beraten lassen. Ich konnte mir selbst etwas aussuchen und sie hat mir ihre ehrliche Meinung gesagt. Und als ich ihr zum Einstecktuch meine Vorstellungen erklärt habe, hat sie sich nach anfänglicher Skepsis davon überzeugen lassen. Das fand ich ebenfalls gut. Wir haben einfach im Team geshoppt. Und das hat echt Spaß gemacht. Ich kenne natürlich nicht alle Verkäufer bei Anson’s, aber dieses Kompliment musste ich einfach mal loswerden. Ein bisschen habe ich nachher auch noch über Online- versus Offline-Shopping nachgedacht.

Geiler Bart übrigens auf dem Anson’s-Magazin…

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Gute Gründe für Mode-Shopping im stationären Handel

Nein, ich will nicht den stationären Handel retten, weil da so viele Jobs dranhängen. Das wäre zwar löblich, aber: Wenn alle nur noch im Netz einkaufen möchten, dann wird sich das sowieso nicht verhindern lassen. Stationäres Einkaufen von Kleidung hat dennoch weiterhin unschlagbare Vorteile:

  • Mode lässt sich hier vorab gut und schnell anprobieren – da hilft auch keine 3D-Technologie, wie sich mittlerweile gezeigt hat. Und Zurückschicken ist einfach noch ziemlich aufwendig.
  • Nicht irgendein Algorithmus, der vielleicht nur auf Mehrverkauf abzielt, schlägt mir vor, was ich zu kombinieren habe. Ich finde es schon noch sinnvoll, ein wenig hin- und herzuschlendern  – zwischen Regalen und zwischen Stores.
  • Google, Facebook und Co. nerven mich nicht tagelang auf Grundlage meines Suchverhaltens. Nur weil ich letzte Woche kurz überlegt habe, mir diese eine Jeans zu kaufen, muss man mich nicht wieder und wieder damit belagern.

Und eben nicht zu vergessen:

  • Eine gute Beratung ist Gold wert! Wer eine gute Verkaufsberaterin oder einen -berater für sich gefunden hat, weiß, wovon ich spreche. Den Job rette ich dann auch gerne;)

Ich kauf jetzt auf jeden Fall wieder häufiger im Store nebenan ein. Heißt ja nicht, dass ich mir auf Blogs und Co. im Netz weiter Inspiration holen kann.

Happy Shopping, euer Theo!

Bildquelle: Pixabay (https://pixabay.com/de/einkaufsstra%C3%9Fe-get%C3%BCmmel-shopping-579079/)

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